Die erste Ausgabe der Norm ISO 7638 wurde 1985 veröffentlicht. Ihr Zweck war es, ein standardisiertes System für die Übertragung von Signalen des Antiblockiersystems (ABS) zwischen Zugmaschine und schwerem Anhänger zu etablieren. 1997 wurde die Norm in zwei Teile aufgespalten, wobei der erste Teil (ISO 7638-1) für Systeme mit 24V und der zweite Teil (ISO 7638-2) für Systeme mit 12V Anwendung fand und bis heute findet. Die nächste Überarbeitung ist wurde 2003 herausgegeben. Diese ergänzte die Vorgängerversion um Anforderungen bezüglich der Übertragung von Fahrwerksdaten. Die aktuellste Version der zweiteiligen Norm stammt aus dem Jahr 2018.

Anwendung und Eigenschaften der Norm ISO 7638-1 und -2

Die ABS/EBS (Elektronisches Bremssystem) Steckverbinder werden bei fast allen Nutzfahrzeugen mit ABS/EBS-System eingesetzt. Sie zeichnen sich durch verschiedene Sicherheitsmerkmale aus: Wird ein Stecker fehlerhaft eingesteckt, so wird er durch einen Auswerferstift automatisch ausgeworfen. Zudem sind die Gehäuse von Stecker und Steckdose des 12V- und des 24V-Systems unterschiedlich kodiert. Diese Eigenschaft verhindert eine versehentliche Verbindung zwischen Komponenten der Normen ISO 7638-1 und ISO 7638-2 und schützt das elektrische System des Fahrzeugs somit vor möglichem Schaden.

Die Pole 6 und 7 der 7-poligen Norm werden für Datenleitungen nach ISO 11992 genutzt. Da eine CAN-Bus-Verbindung für die Funktionalität des ABS-Systems nicht vonnöten ist, gibt es auch eine 5-polige Variante des Steckverbinders, die ohne die Pole 6 und 7 auskommt.

Umfang der Normen ISO 7638-1 und -2

Die Normen ISO 7638-1 und -2 definieren:

• die Innen- und Außenmaße von 7-poligen Steckverbindern für die elektrische Verbindung zwischen Zugfahrzeug und Anhänger mit 24V bzw 12V Nennspannung in Bezug auf die Ansteuerung von Brems- und Fahrwerksystemen
• die Kontaktanordnung sowie Tests für und Anforderungen an das Anhängersteckverbinder-System
• eine Parksteckdose zum Einstecken des Steckers, wenn er nicht benötigt wird